Den Weg gemeinsam beschreiten

„Ihr seid euch begegnet, ihr habt euch erkannt, ihr habt euch verliebt und ihr habt euch gemeinsam entschieden den nächsten Teil des Weges gemeinsam zu begehen.

Eines der kostbarsten Dinge, die wir uns in jeder Freundschafts- oder Liebesbeziehung unter allen Umständen bewahren sollten, ist unser Anderssein. Allzuleicht kann es im Kreis der Liebe geschehen, dass der eine Partner unbewusst anfängt, den anderen zu imitieren oder sich nach des anderen Bildes neu zu entwerfen. Wenngleich solche Neigungen als Ausdruck des Wunsches nach vollkommener Hingabe aufgefasst werden können, bergen sie doch erhebliche Gefahren in sich. Eine solche homogenisierende Kraft macht sich früher oder später in den meisten Beziehungen bemerkbar, und sie wirkt sich immer negativ aus, da es ironischerweise in der Regel gerade die Verschiedenheit ist, die einen Menschen für den anderen anziehend macht. Daher müssen wir uns darum bemühen, unser Anderssein zu pflegen und unter allen Umständen zu bewahren.

Die Liebe ist auch eine lichte und lebensfördernde Kraft, die uns die Freiheit schenkt, vollständig in unserem Anderssein zu wohnen. Also darf es in einer Beziehung weder wechselseitige Nachahmungen, noch irgendwelche Rechtfertigungen oder Entschuldigungen dem anderen gegenüber geben. Die Liebe sollte uns den Mut und die Freiheit schenken, unser vollkommenes Potential zu bejahen, anzunehmen und zu verwirklichen.

Damit wir uns unser Anderssein in der Liebe bewahren können, benötigen wir viel Freiraum für die Seele. Raum ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für Leben und Wachstum. Wenn man zwei Bäumchen zu nah nebeneinander in die Erde setzt, dann werden sie sich über kurz oder lang gegenseitig erdrücken. Alles, was wächst, bedarf des Raumes. Khalil Gibran sagte: „Lasst Raum zwischen euch. Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen.“ Raum gestattet dem Anderssein, welches uns ausmacht, seinen eigenen Rhythmus und seine eigene Form zu finden.

Liebe strömt aus der nie versiegenden Quelle in unserer Mitte.“

(aus: ANAM CARA von John O’Donohue)
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